Igelhaus bauen – schützendes Winterquartier für die stacheligen Freunde
Igel gehören zu den Tieren, die einen langen Winterschlaf halten. In dieser Zeit drosseln sie ihre Körperfunktionen soweit, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Um diese Zeit unbeschadet zu überstehen, brauchen sie neben einer ausreichend dicken Speckschicht auch ein geschütztes Quartier. Naturnahe Gärten werden immer weniger, so dass wir in unseren Gärten die Möglichkeit haben, eine sogenanntes Igelhaus, auch Igelburg oder Igelheim genannt, zu bauen. Diese wird in der Regel sehr gerne von den Igeln angenommen. Wer so eine Behausung nicht bauen möchte, kann auch ein Igelhaus kaufen. Diese werden im Fachhandel angeboten.
Denn eins sollten wir nicht vergessen: Unabhängig davon, dass wir den Tieren damit etwas Gutes tun, haben vor allem Gemüsegartenbesitzer und -besitzerinnen einen Vorteil von einem kleinen Gartenmitbewohner: Igel vertilgen z.B. Schnecken und Raupen. So tragen sie zu einer natürlichen Schädlingsbekämpfung im Hobbygarten bei. Ihr Salat darf also unbeschadet auf dem Tisch landen!
Igelhaus selber bauen: Unsere Tipps
- In dem Igelheim sollte es nicht zu kalt und nicht zu feucht werden.
- Es sollte nicht zu warm in der Behausung werden, da die Igel sonst aufwachen und dadurch sehr viel Energie verschwenden.
- Die Igelburg sollte so positioniert sein, dass dem Igel Schutz vor Feinden geboten wird.
- Wenn der Igel etwa im April aus seinem Winterschlaf erwacht, verlässt er das Igelhaus. Sie sollten dann Stoh bzw. Laub entfernen, da sich Parasiten wie Flöhe eingenistet haben könnten.
- Wichtig: Winterschlafende Igel sollten Sie niemals aufwecken und auch nicht berühren. Ein Aufwachen aus dem Schlaf kostet den Igel viel unnötige Energie! Insofern sollte das Winterquartier nicht unnötig kontrolliert werden.
Der ideale Standort für das Igelhaus
Damit der Igel in Ruhe seinen Winterschlaf halten kann, sollte das Igelhaus an einem geschützten Platz gebaut werden. Optimal ist eine ruhige und schattige Ecke, beispielsweise unter Sträuchern. Wenn es regnet, sollte sich in der Nähe der Behausung kein Wasser anstauen. Bestenfalls können Katzen und Hunde der Behausung nicht zu Nahe kommen.
Bauanleitung für den Bau eines Igelhauses
- Wenn ein geschützter Ort gefunden wurde, kann es losgehen.
- Um den Untergrund gegen Nässe abzudichten, wird eine Schicht Sand oder Bretter ausgelegt und befestigt. Damit nicht zu viel Feuchtigkeit aus dem Boden in das Haus eindringt, kann ansonsten zur Sicherheit unter dem Haus eine Dränageschicht aus Kies oder Sand angelegt werden. Darauf kann die Igelburg, die vielmehr einem Iglu gleicht, gebaut werden.
- Genutzt werden dazu Materialien, die sich im Garten finden: Gehölzschnitt, Reisig, Rinde und Steine.
- Aus diesen errichten Sie eine Kuppel, die einen, für Igel ausreichend großen, Hohlraum schafft. Der Zugang sollte stabil und ungefähr 13 x 13 cm groß sein. Weiterhin sollte der Zugang zur wetterabgewandten Seiteliegen, also nach Süden oder Südosten zeigen.
- In die Burg können Sie Laub und Stroh legen, um ein wärmeres Klima zu schaffen und um der Bodentemperatur entgegenzuwirken.
- Das Dach wird abschließend aus weiteren Zweigen aufgesetzt und mit einer dicken Laubschicht bedeckt. Die fertige Igelburg sollte in etwa einen Durchmesser von ca. 80 cm aufweisen.
Alternativen zur Igelburg
Wer kein Igelhaus bauen möchte, kann trotzdem ein geeignetes Winterquartier für den Igel schaffen. Ein gesicherter Zugang zu einem Komposthaufen beispielsweise wird gerne genutzt. Dafür können Sie ein Loch in den Behälter des Komposthaufens schneiden und von innen mit Holzplatten stabilisieren. Ähnlich funktioniert dies mit Laub- und Totholzhaufen. Auch hier wird so ein Zugang geschaffen. Wichtig ist, dass dieser sicher und stabil angelegt wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf einer fertigen Igelburg. Diese müssen lediglich ebenfalls an einem geschützten Platz im Garten aufgestellt werden.