Bodenvorbereitung, Bodenpflege und Bodenverbesserung in Ihrem Nützlingsgarten
Naturgärten sind in vielen Bereichen sehr pflegeleicht. Es empfiehlt sich, den Bodentyp des eigenen Gartens zu kennen und zu wissen, welche Pflegemaßnahmen wichtig sind.
Nicht jede Maßnahme, die von uns als „den Garten schön machen“ empfunden wird, hilft unseren tierischen Gartenmitbewohnern – im Gegenteil. Wie Sie Ihren Gartenboden vorbereiten können, welche Pflegemaßnahmen möglich sind und wie Sie eine dauerhafte Bodenverbesserung erreichen, erläutern wir Ihnen hier. Natürlich erfahren Sie auch, wie Sie es Nützlingen in Punkte Bodenvorbereitung besonders gemütlich in Ihrem Garten machen können.
Warum ist die richtige Bodenvorbereitung und -pflege wichtig für unsere tierischen Gartenbewohner?
Wer seinen Gartenboden so aufbereitet, dass später Gemüse, Obst, Zierpflanzen und Sträucher gut gedeihen, der erfreut damit auch die Tierwelt, die hier Nahrung, Verstecke und Nistplätze sucht. Nicht immer muss ein Garten „aufgeräumt“ werden. Gerade eine gewisse „Wilde“, das bewusste Liegenlassen von Gartenabfällen oder das Anlegen von Wildwiesen oder Moosflächen schafft für Nützlinge ein wahres Paradies. Insekten und Kleintieren freuen sich über Versteckmöglichkeiten. Auch Bodenlebewesen nehmen diese Strukturen dankend an.
Was ist bei der Bodenvorbereitung und -pflege zu beachten, damit sich Nützlinge im Garten ansiedeln?
Bei der Bodenpflege dürfen Sie faul sein! Generell gestaltet sich die Bodenpflege im Naturgarten unkompliziert. In einem Naturgarten sollten Laub, verwelkte Blütenstände und abgestorbene Pflanzenteile liegen gelassen werden. Diese bieten Insekten, Bodenlebewesen und Kleintieren, im Gegensatz zu einheitlichen Rasenflächen und unkrautfreien Beeten, Verstecke und Nahrung. Für viele Tiere sind die bei uns als Abfall geltenden Materialen ein reiches Buffet.
Der bei der Verwertung entstehende Humus sollte für Ihren Garten als ideale Düngung dienen. Der sich daraus ergebende, besseres Pflanzenwachstum erfreut dabei nicht nur Gärtner und Gärtnerin, sondern auch unsere fleißigen Helferlein.
Gründüngung als natürliche Düngung im Garten einsetzen
Unter einer Gründüngung wird das gezielte Anbauen von Pflanzen verstanden, um damit eine Bodenverbesserung zu erreichen. Hier wird jedoch, anders als bei Nutzpflanzen, nicht abgeerntet, sondern gemulcht oder untergepflügt und damit eine Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen erwirkt. Als netter Nebeneffekt, werden auch einige Schädlinge durch die Wirkung des Gründüngers vertrieben. So vertreiben z.B. Tagetes gefürchtete Fadenwürmer – sie können beispielsweise sehr wirksam geben die Wurzelgallennematode (Meloidogyne hapla) eingesetzt werden. Außerdem wird durch die Begrünung kahler Flächen das Wachstum von Unkraut unterdrückt.
Viel hilfreicher ist jedoch eine andere Wirkung von Gründüngerpflanzen: Diese lockern mit ihrem tief reichenden Wurzelsystem selbst schwere, verdichtete Böden bis in tiefe Schichten auf, verbessern so die Bodenstruktur und machen ein herbstliches Umgraben damit überflüssig. Die entstehende Pflanzendecke befestigt Ihren Gartenboden und wirkt einer Verschlämmung entgegen. Das entstehende, ausgeglichene Bodenklima und die entsprechende Durchlüftung steigert die Aktivität des Bodenlebens.
Was unsere Nützlinge dabei freut: Nach dem Abhacken bzw. Abfrieren der Gründüngerpflanzen bleiben Pflanzenreste zurück. Diese sind ideale Nahrung für humusproduzierende Bodenlebewesen wie etwa Regenwürmer. Der Humusanteil im Boden steigt, was besonders für Ihr Gemüsebeet von Vorteil ist.
Ganz besonders hilfreich sind auch blühende Gründüngungspflanzen. Diese locken pollen- und nektarsammelnde Insekten wie Bienen und Hummeln an. Gut versorgt, kümmern sich die kleinen Helferlein dann auch gerne um die notwendige Bestäubung in Ihrem Garten.
Zur Gründüngung werden verschiedene Pflanzen, gerne Kreuzblütler, verwendet. Oft genutzt Pflanzen sind z.B. Ölrettich (Raphanus sativus), Gelbsenf (Sinapis alba), Lupinen (Lupinus), Klee (Trifolium) oder Winterraps (Brassica napus). Besonders bienenfreundliche Pflanzen stellen Buchweizen (Fagopyrum esculentum), Bienenfreund (Phacelia), Studentenblume (Tagetes), Sonnenblume (Helianthus annuus) und Ringelblume dar (Calendula officinalis). Passende Mischungen werden im Fachhandel angeboten. Die Aussaat erfolgt je nach Pflanzenart von März bis Oktober.
Bodenart ermitteln
Vor einer Bodenbearbeitung sollten Sie die Bodenart ermitteln. So können Sie feststellen, welche Pflanzen bei Ihnen gut kultiviert werden können. Eine Übersicht über verschiedene Bodentypen haben wir Ihnen nachfolgend zusammengestellt:
Bodentyp ermitteln – Übersicht verschiedener Bodentypen
- Leichter Boden enthält grobkörnige Sandanteile, wodurch sich die Erde gut formen lässt. Darüber hinaus kann die Erde hier gut durch die Finger rinnen. Ein solcher Boden erwärmt sich schnell, hält aber Wasser und Nährstoffe nicht so gut wie andere Böden. Auf leichten Böden benötigen Sie Pflanzen, die weniger Wasser und Nährstoffe brauchen.
- Mittelschwerer Boden wird auch als Lehmboden bezeichnet. Viele Gärten weisen diesen Bodentypen auf. Dieser erwärmt sich zwar langsamer als leichter Boden, hält dafür aber das Wasser und die Nährstoffe besser. Um zu testen, ob Sie einen mittelschweren Boden besitzen, nehmen Sie eine Handvoll Erde und versuchen, diese zu einer Kugel zu formen. Hält die Kugel, besitzen Sie einen solchen Bodentyp.
- Schwerer Boden besitzt einen hohen Tonanteil. Dadurch fühlt dieser sich schmierig bzw. seifig an und lässt sich sehr leicht formen. Er speichert Wasser und Nährstoffe hervorragend. Bei der Bearbeitung muss jedoch gewartet werden, bis die Erde halbwegs abgetrocknet ist. Ansonsten ist die Vorbereitung mühsamer als bei anderen Bodentypen.
Bei der Bodenpflege empfiehlt es sich, ebenfalls auf den Nährstoffgehalt im Boden zu achten. Karge, nährstoffarme Böden können mithilfe einer Gründüngung angereichert werden.