Eidechsenburg bauen – ein Sonnen- und Brutplätzchen für die wechselwarmen Gartenbewohner
Eidechsen und Schlangen sind faszinierende Tiere, die in unseren heimischen Gärten eher selten zu sehen sind. Grund dafür ist oft der fehlende Lebensraum. Dabei sind Eidechsen nützliche Jäger im Hobbygarten. Sie fressen verschiedene Insekten wie Schnecken, können die übermäßige Verbreitung von Schädlingen somit verhindern und tragen zum Pflanzenschutz bei.
Um eine passende Behausung zu schaffen, können Sie eine sogenannte Reptilien- bzw. Eidechsenburg bauen, die natürlich auch von anderen Tieren genutzt werden kann. Sie bietet den wechselwarmen Gartenmitbewohnern neben Sonnenplätzen und Versteckmöglichkeiten auch einen geschützten, warmen Ort für das Winterquartier.
Eidechsenburg selber bauen: Unsere Tipps
- Ein Teil der Burg liegt unterirdisch, ein Teil oberirdisch. Das Loch, dass Sie ausheben müssen, sollte tief genug sein (mehr dazu im Abschnitt „Bauanleitung). So können die Reptilien frostgeschützt überwintern.
- Um den Bereich gegen eventuell eintretendes Wasser zu schützen, sollte eine Drainage aus Kies und Steinresten angelegt werden. Sollte der Boden sehr wasserdurchlässig sein, können Sie die Drainage ggf. weglassen.
- Eidechsen bevorzugen den „natürlichen Look“. Sobald das Quartier fertig ist, heißt es also: Abwarten! Wenn die Pflanzen angewachsen sind und die Umgebung sich von den Arbeiten an der Eidechsenburg „erholt“ hat, dann werden mit Sicherheit die ersten Tiere einziehen.
Der ideale Standort für die Eidechsenburg
Damit die Eidechsenburg sowohl im Sommer als auch im Winter erwärmt wird, ist ein sonniger Standort unerlässlich. Trotzdem sollte sich in der näheren Umgebung auch eine strukturreiche Vegetation befinden. Hier finden die Eidechsen weitere Versteckmöglichkeiten und Nahrung. Ideal ist, wenn eine höhere Bepflanzung etwas abseits der Nordseite der Eidechsenburg liegt und dazwischen Wildblumen wachsen. Dann fühlen sich Eidechsen und Schlangen besonders wohl!
Bauanleitung für den Bau einer Eidechsenburg
- Zunächst wird ein quadratisches Loch mit einer Seitenlänge von 1,5 m ausgehoben. Je nach Klima sollte dieses mind. 50 cm, besser aber 60-80 cm tief sein. So wird sichergestellt, dass die Tiere auch im Winter nicht in der Behausung erfrieren.
- Ist der Boden sehr wasserdurchlässig, kann direkt mit dem nächsten Schritt fortgefahren werden. Ist dies nicht der Fall, sollte eine Schicht Kies oder Schotter aufgebracht werden. Dort kann sich überschüssiges Wasser sammeln und gefährdet die Eidechsen so nicht.
- In das ausgehobene Loch werden nun Steine mit einem Durchmesser von 20-30 cm gefüllt. Auch über der Erdoberfläche werden die Steine aufgehäuft, bis diese in etwa einen Haufen von 60 cm Höhe bilden. Mit kleineren Steinen wird dieser erneut erhöht, bis eine Gesamthöhe von etwa einem Meter erreicht ist. Es kann sinnvoll sein, oben als Abschluss mit ein paar größeren, flachen Steinen zu arbeiten. So regnet es nicht so stark in die Behausung hinein.
- Auf der Nord- und Westseite wird abschließend Erde aufgebracht und bepflanzt. Um zu verhindern, dass die Erde in die Zwischenräume der Steine gerät, kann zuvor ein Vlies untergelegt werden.
- Um einen Brutplatz zu schaffen kann eine 50 cm breite und 30 cm tiefe Sandfläche auf der Südseite der Eidechsenburg aufgeschüttet werden. Hier haben die Eidechsen die Möglichkeit, ihre Eier in den warmen Sand zu legen.